Phil Shöenfelt und Pavel Cingl reisen einen Tag eher aus Prag an. Morgen, auf dem Pratajev-Sommerfest in Dreiskau-Muckern, werden die beiden ekstatischen Musiker gemeinsam mit den Russian Doctors den Konzertteil in der Dorfkirche bestreiten. Heute lädt BAFF-Clubarbeiter Stev Pauli zum Warm up nach Leipzig. Den Rahmen bildet das diesjährige Bachviertel-Stadtteilfest. Phil und Pavel spielen als Headliner einer ganzen Reihe von Tagesattraktionen. Besonders erwähnt sei hier Frau Ritters Diavortrag über armes afrikanisches Kindsgut mit schlechten Hasenzähnen, was vom Westen aus gesponsert, resp. gepatet werden kann.
Rasch zunehmend wie der Abendmond füllt sich Stevs Club. Phil Shöenfelt beginnt mit einer Lesung seines Buches "Junkie Love", übersetzend gehaucht von Doktor Pichelstein. "Junkie Love" ist ein sehr biographisches Werk, in der Phils 10-jährige Londoner und New Yorker Drogensucht im William S. Burroughs-Stil thematisiert wird. Nur war der Beatnik Burroughs kein Musikerintimus wie Shöenfelt, der mit Bands wie The Fall, Nick Cave & The Bad Seeds, mit Iggy Pop und anderen zu tun hatte, was den heftigen, authentischen Roman wunderbar melodiös stimmt.
Das anschließende Konzert ist überwältigend. Teilweise melancholisch - im Stile Leonard Cohens - dann wieder mittels harter Neil-Young-Gitarre in die Euphorie treibend. Eine lange Nacht stellt nichts mehr in Frage….
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